Sonntag, 28. August 2011

Große Menge an Bildern aussortieren - Teil 1: Arbeiten mit Sammlungen

Wenn man aus einem mehrwöchigen Urlaub kommt, so häufen sich schon mal mehrere tausend Bilder an. Wer kennt das nicht? Mit einher gehen jetzt natürlich Fragen wie: welche Bilder bearbeite ich nach? Wie viele Bilder kann ich jemand anders zu zeigen zumuten? Wie viele und welche Bilder lade ich auf Picasa? Ich habe diese Fragen hier schon einmal angeschnitten.

Für Datenmengen wie sie bei einem grösseren Urlaub anfallen lege ich normalerweise einen neuen eigenen Katalog in Lightroom an. Nach dem Import der Bilder in Lightroom liegen die Bilder erstmal alle flach da.

Nun organisiere ich die vielen Bilder erstmal in Sammlungen. Auf der linken Palette in Lightroom gibt es das Stichwort Sammlungen und daneben findet man ein kleines + vor.  Drückt man dies, so legt man eine neue Sammlung an und Lightroom fragt nach, wie man die Sammlung benennen möchte. Normalerweise fasse ich immer 2 Tage zusammen, es kann aber auch schon mal nur einer oder aber auch drei Tage sein.

Ich lege also für je 2 Tage je eine Sammlung an und benenne sie nach folgendem Schema:

Tag 1-2: Ankunft und Everglades
Tag 3-4: Naples und Sanibel
etc, etc

In einem zweiten Schritt lasse ich alle meine Bilder in der Rasteransicht im Modul Bibliothek anzeigen und markiere Stück für Stück immer die Bilder, die ich in einer Sammlung zusammenfassen möchte. Wenn die Bilder für eine Sammlung in der Rasteransicht markiert sind, so kann man sie per Drag'n'Drop in die Sammlung ziehen, die man vorher angelegt hat.

Die Bilder sind nun vorsortiert (aber noch nicht aussortiert). Alle Bilder einer Sortierung oder besser Sammlung kann man aufrufen, indem man ganz einfach auf die Sammlung in der linken Palette klickt. Es geht aber auch anders: Unten über dem Filmstreifen steht, welches Bild man gerade anzeigt. Klickt man auf diesen Text, so geht ein Kontextmenü auf, wo man die Sammlung auch aufrufen kann. Weiterführende Tutorials findet man relativ leicht über die Google-Suche.


Samstag, 27. August 2011

Kleinere Störungen beseitigen

Wenn man Bilder durchgeht, sollte man immer einen Blick auf Störungen haben. Ich habe die 3 großen Regeln der Fotografie bereits angesprochen und das Beseitigen dieser Störungen trägt ganz klar zu dem Vereinfachen bei.

Typischerweise sind diese kleineren Störungen Vögel oder Flugzeuge (die wie kleine Fliegen irgendwo im Bild zu sehen sind), aber auch andere Dinge, die vom eigentlichen Subjekt ablenken. Das Beseitigen ist in Lightroom so einfach, wie das Freistellen, und zwar mit dem Kopierstempel. Aufrufen tut man das Werkzeug mit der Taste Q. Wobei ich das Werkzeug immer auf dem Entwickeln-Modul per Mausklick aufrufe: der Kreis mit dem kleinen Pfeil nach rechts ist der Kopierstempel.

Einmal aufgerufen, kann man mit dem Mausrad die Größe des Kopierstempels bestimmen. Die Größe sollte nicht viel größer als das zu retuschierende Objekt sein. Man stülpt dieses Lasso einfach über die zu retuschierende Stelle und klickt einmal. Das war's. Normalerweise wählt Lightroom nun selbstständig eine vernünftige andere Quelle des Bildes mit genau der gleichen Größe des Kopierstempels und kopiert diese Quelle 1:1 auf das Objekt. Sollte es nicht passen oder eine bessere zu kopierende Stelle geben, so kann man die Lightroom Auswahl einfach verändern, indem man die Lightroom Auswahl einfach mit der Maus verschiebt. Man kann auch nochmal die Größe des Kopierstempels verändern, indem man an den Rand des Kreises des Objekts geht und dann den Kreis vergrößert.


Donnerstag, 25. August 2011

Freistellen

Bilder freistellen, also zurecht zu schneiden und zu drehen ist eines der essentiellen Aufgaben in der Fotografie. Es ist wirklich erstaunlich, wie oft ich die Bilder leicht drehen muss, obwohl ich immer Gitterlinien bei der Aufnahme einblenden lasse.

In Lightroom ist das Drehen oder Freistellen im Allgemeinen sehr leicht. Kommen wir zum Ersten und meines Erachtens eines der wichtigsten Tastenkürzel in Lightroom: R ruft die Freistellpalette auf, egal, in welchem Modul (Bibliothek, Entwickeln oder sonst wo) man sich befindet. Man wechselt automatisch auf das Modul Entwickeln, wenn man die Taste R drückt.

Tastenkürzel erleichtern das Leben in Lightroom sehr. Allerdings möchte ich nicht (wie manche Websites es tun) alle Tastenkürzel auf einmal auflisten, denn erfahrungsgemäß merkt man die sich sowieso nicht. Ich möchte nur in den Beiträgen ab und zu auf hilfreiche und von mir oft verwendete Tastenkürzel hinweisen, die man nach und nach lernen kann.

Die Freistellpalette ruft man also mit der Taste R auf, das man sich einfach mit Rectangle oder Rechteck merken kann.

Zunächst sehe ich mir das Bild an und überlege, welches Seitenverhältnis auszuwählen ist. Meist fotografiere ich mit 4:3 oder 3:2 Seitenverhältnis. Dies muss aber nicht unbedingt das Zielformat sein, das ich haben möchte. Während des Fotografierens eignen sich z. B. 4:3 Bilder dann, wenn man etwas mehr Fleisch außen drum herum haben möchte (das später im Bildbearbeitungsprogramm beschnitten wird), oder es ist zufällig gerade an der Kamera eingestellt, wenn man einen Schnappschuss macht oder das Motiv ist etwas langgezogenes Senkrechtes (Hinweis: ich versuche wann immer es geht, Hochkantbilder zu vermeiden - ganz einfach deswegen, weil man sich die Bilder später meist an 16:9 Bildschirmen ansieht und ein Hochkantbild dann sehr eingedampft wirkt).

Mein Lieblings-Zielformat ist 3:2, weil das sich noch sehr schön am 16:9 Bildschirm anzeigen lässt und rechts und links kaum schwarze Balken hinterlässt. Sollen Bilder ausgedruckt werden, so ist das 3:2 Format eines der homogensten Formate - hier eignen sich 16:9 formatige Bilder eher weniger.

Dennoch kommt das Zielformat auf das Motiv an. Meist verwende ich 3:2. Wenn ich etwas Breites darstellen möchte mit viel Raum, dann nehme ich 16:9 und wenn etwas hohes dargestellt werden soll, oder ich ein 4:3 Bild habe und kein 3:2 draus machen kann, weil ich das Motiv beschneiden würde, so verwende ich 4:3.

Um in Lightroom ein bestimmtes Format auszuwählen, drückt man in der Freistellpalette einfach auf Original (neben dem Schlosssymbol) und wählt das Format, das man habe möchte, aus. Hinweis: Hat man einen neuen Katalog angelegt, so muss man einmalig für diesen Katalog die Formate 4:3 und 16:9 anlegen. Dies tut man, indem man auf Ben. Def. eingeb. klickt und dann das entsprechende Format eingibt. Hat man das Format ausgewählt, so kann man den entsprechenden Bildausschnitt wählen. Manchmal, aber sehr selten, braucht man Zwischengrößen und will den Ausschnitt frei wählen. Dann kann man das Schlosssymbol drücken, so dass es offen ist und kann dann  den Ausschnitt an den Ecken oder am Rand beliebig vergrößern oder verkleinern. Ich brauche das fast nie.

Übrigens kann man das Bild mit dem Freistellen auch relativ einfach von Störungen am Rand befreien (wenn z. B. jemand gerade ins Bild läuft, oder irgendwelche störenden Pfosten oder Gegenstände im Bild sind oder sonstiges), indem man einfach das auszuschneidende Rechteck verkleinert. Denn eine von den drei wichtigen Fotografierregeln ist: Vereinfache! Hinweis: Die 3 Fotografierregeln, die das New York Institute of Photography weitergibt, sind:
1. Kenne dein zu fotografierendes Objekt!
2. Stelle dein Objekt besonders heraus!
3. Vereinfache so weit wie möglich (d. h. beseitiige alle Störungen)!
Wer mehr darüber nachlesen möchte, der kann sich hier schlau machen.

2. und 3. lassen sich auch im Nachhinein (nachdem das Bild gemacht wurde) z. B. durch Lightroom noch verbessern, unter anderem durch Freistellen. Wer beim nächsten mal Bilder durchgehen auf diese Randstörungen achtet wird feststellen, wie oft und wie einfach sich solche Störungen beseitigen lassen. Störungen, die sich mehr in der Mitte aufhalten, lassen sich auch sehr leicht mit dem Kopierstempel entfernen - dies werde ich in einem extra Post vorstellen.

Der nächste Schritt ist, dass das Bild gedreht wird. Wenn man mit der Maus etwas von der Kante des Bildes wegfährt, so verändert sich der Mauszeiger und man kann das Bild drehen. Hilfreich ist, dass Lightroom automatisch ein engmaschiges Gitternetz anzeigt, wo man kontrollieren kann, ob das Bild Gerade ist. Oft verwende ich aber auch die Wasserwaage: Man klickt in der Freistellpalette auf die Wasserwaage und fährt dann ins Bild, z.B. am linken Rand eines Horizonts. Man hält nun die Maus gedrückt und fährt zum rechten Punkt des Horizonts. Lightroom zieht eine Linie und man kann diese sehr schön an den Horizont anpassen. Lässt man nun die Maustaste los, so dreht Lightroom das Bild genau soweit, bis diese Linie 100 %ig horizontal ist. Ein super Feature. Das ganze funktioniert auch in der Vertikalen an z. B. Gebäude-Kanten.

Mit einem Doppelklick ins Bild schließt man die Freistellpalette.

Ein nettes Freistell-Video-Tutorial findet sich im Übrigen hier.

Einleitung und Motivation

Wer kennt das analoge Fotografier-Zeitalter noch? Wer kann sich daran erinnern, wie viele Bilder auf einer Film-Rolle waren? Wer hat schon einmal überlegt, wie viele solcher Film-Rollen man denn in den Urlaub mitnimmt? Man musste sich also schon vorher Gedanken machen, wie viele Bilder man ungefähr machen möchte.

Die Zeiten haben sich gehörig gewandelt. Ich kenne noch die Anfangszeit der digitalen Fotografie, wo Speicherkarten mit mehreren Megabyte keine Seltenheit waren. Die Überlegungen gingen bereits jetzt in eine andere Richtung als bei der analogen Fotografie : Wie kann man sicherstellen, dass ein oder mehrere solcher kleiner Karten im Urlaub oder bei einem schönen Event ausreichen? Ein portables Gerät wie Image-Tank oder Sub-Notebook waren Lösungsansätze.

Heutzutage ist auch das kein Problem mehr: Die Hersteller von Speicherkarten entwickeln immer wieder neue Formate, um mehr Speicherplatz auf die kleinen Karten zu bringen. Waren es bei SD-Karten noch bis zu 2 GB, wurden mit den SDHC-Karten (High Capacity) bereits bis zu 32 GB möglich und der Speicherhunger kennt keine Grenzen, denn mit de aktuellen Format-Spezifikation SDXC (eXtended Capacity) sind Karten bis zu 2 TB möglich. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, wann auch diese Marke fallen wird und ein neues Format entwickelt wird. Man darf auf die Bezeichnung gespannt sein - ich tippe auf SDUC (Ultrahigh Capacity).

Dadurch, dass die Speicherkartengrößen schneller wachsen als die Größe der Bilder, die gespeichert werden müssen, passen mehrere 1000 Bilder auf eine Speicherkarte - Tendenz steigend. Dies führt dazu, dass man ein und die gleiche Szene teilweise mehrfach aufnimmt mit unterschiedlichen Einstellungen und/oder aus unterschiedlichen Perspektiven. Schließlich gibt ja es auch keine Speicherplatzprobleme mehr - also ist es auch egal (könnte man meinen). So entstehen in einem mehr-wöchentlichen Urlaub schon mal locker mehrere 1000 Bilder, geschweige denn die Anzahl der Bilder, die über das Jahr über verteilt sind.

Eingangs erwähnt machte man sich noch Gedanken vor dem Urlaub, hat man jetzt das Problem, dass man sich Gedanken über die Speicherorganisation machen muss, um den Überblick nicht zu verlieren. Insbesondere sieht man sich mit folgenden Fragen konfrontiert: Wie viele Bilder kann ich jemand Anderes am Stück zeigen? Welche Bilder möchte ich für mich zur Erinnerung behalten? Welche Bilder soll ich mit Bildbearbeitungsprogrammen verbessern? Wie organisiere ich die Bilder? wie archiviere ich Bilder und minimiere Datenverlust? Welche Bilder stelle ich online und vor allem wem zur Verfügung z.B. in einem Picasas-Web-Album? Welche Bilder versehe ich mit welchen Zusatzinformationen wie Geotags, Bildunterschriften oder sonstigen Markierungen? Der Fragenkatalog ist sicher nicht vollständig, aber man sieht, dass es eigentlich nicht einfacher zu Früher geworden ist, wo maximal 36 Bilder auf eine Filmrolle passten.

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, habe ich mir kürzlich relativ günstig eine Lizenz von Lightroom gekauft, das eine zentrale Komponente bei all diesen Fragen spielt. Lightroom-Tutorials findet man bereits sehr viele im Netz und auch mehr oder minder gut aufbereitet. Ich will hier mit diesem Blog auch kein weiteres Tutorial beschreiben, vielmehr geht es mir um einen schlüssigen Flow um obige Fragen zu adressieren. Dabei spielt Lightroom zwar oft eine wichtige Rolle, ich will aber in diesem Blog auch die anderen Fragen wie z.B. Archivierung anschneiden.